Wussten Sie eigentlich ...


… dass in der Fastenzeit früher die Kreuze in der Kirche verhüllt wurden?

Und dass das ganze „Hungertuch“ heißt? Oder in anderen Regionen Passionstuch, Palmtuch oder Schmachtlappen?
Das Hungertuch entstand aus dem jüdischen Tempelvorhang, der im Neuen Testament im Zusammenhang mit dem Kreuzestod Jesu mehrfach erwähnt wird: „Da riss der Vorhang des Tempels entzwei..“. Schon um das Jahr 1000 wird das erste Fastentuch bezeugt. Bis ins 12.Jh. war es aus einfarbigem Stoff gefertigt, aus Leinen oder Seide, und wurde höchstens mit einigen Ornamenten verziert. Danach entwickelte sich der Brauch, das Tuch mit Szenen aus dem Leben Jesu zu verzieren. Diesen alten Brauch hat das Hilfswerk MISEREOR aufgegriffen; seit vielen Jahren entstehen in seinem Auftrag weltweit kunstvolle Hungertücher mit aktuellen Bezügen zu Glaube und Weltgeschehen.
In der Pauluskirche hängt jedes Jahr unser Fastentuch, das von Milli Schmitz-Steinkrüger 1958 gestaltet wurde. Es zeigt die Symbole der 14 Kreuzwegstationen. Es ist aus farbiger Wolle, gewebt und gestickt, und misst stolze 680 x 250cm!
Übrigens: Der Ausdruck „am Hungertuch nagen“ bezieht sich so gesehen nicht nur auf materielle Armut, sondern bekommt eine neue Bedeutung!


Susanne Körber, Pastoralreferentin

Wussten Sie eigentlich ...

 

… dass in unserer Paulus-Kirche ein Grab ist?

Normalerweise darf in Kirchen nur der Pastor begraben werden, der die Kirche erbaut hat. Da aber unter Pastor Gatzen die Pauluskirche nach der starken Zerstörung im Krieg wiederaufgebaut wurde, durfte Pastor Gatzen 1970 in der Krypta seine letzte Ruhestätte finden. Zum Andenken an alle Pfarrer von St. Paulus gibt es in der Krypta außerdem eine Gedenktafel. Dort wurde in den letzten Tagen zum Andenken an Pastor Beckers, der im September 2017 verstorben ist, eingetragen, wie lange er Pfarrer an St. Paulus war: 1985 bis 2000. Vielleicht besuchen Sie bei Ihrem nächsten Besuch in der Pauluskirche einmal die Krypta, die eine ganz andere Atmosphäre bietet als der große Kirchenraum. Der Zugang ist im linken Seitenschiff vorne.


Und dann gibt es noch einiges, was Sie nicht im Detail wissen können:
Sie alle haben über viele Monate im letzten Jahr erlebt, dass die Beleuchtung in der gesamten Pauluskirche erneuert wurde und wir jetzt in wirklich festlichem Licht unsere Gottesdienste feiern können. Das Hauptschiff erscheint höher, so hatten wir es uns gewünscht. Bei der Gelegenheit mussten elektrische Leitungen neu verlegt und in der Folge davon die Seitenschiffe saniert werden. Als besonders problematisch hat sich die neue computergestützte Steuerung der Leuchten erwiesen, wie Sie selber an manchen Sonntagen durch unerwartete Beleuchtungskonstellationen erlebt haben. Die Steuerung befindet sich an einer kritischen Schnittstelle zwischen der alten Zuleitung von der Stadt und der neuen Beleuchtungsanlage in der Kirche. Dank guter Ideen seitens der Techniker und eines Sachverständigen, der unserer Kirche sehr verbunden ist, gelang es, die Funktionalität in der gewünschten Form bereitzustellen. Dass diese Gelegenheit genutzt wurde, um Kunstwerke an neuen Positionen sinnfälliger in den Blick zu rücken, hat sicher bei manchem von Ihnen positive Überraschungen oder auch Suchaufgaben ausgelöst. 


Eine weitere nachhaltige Verbesserung hat die Orgel in St. Paulus im vergangenen Jahr erfahren. Altersbedingt begannen lederne Bälge, ihren Dienst zu versagen, Schaltungen funktionierten nicht mehr so, wie es der Kantor als Voraussetzung für ein gutes Spiel erwarten darf und manches bewegliche Teil musste aus Verschleißgründen ersetzt werden. Vor der Instandsetzung haben Sie vielleicht in einer Sonntagsmesse erlebt, wie schnell der Kantor wegen einer festhängenden Taste vom Spieltisch der Orgel zum Flügel förmlich fliegen musste, um den Gemeindegesang weiter zu begleiten. Das alles hat viel Geld gekostet, das zu einem Teil von der Pfarre selber finanziert werden muss, der größere Teil wird durch das Erzbistum finanziert. 


Edith Fieger
(stellvertr. Vorsitzende des Kirchenvorstandes St. Paulus)

 

Wussten Sie eigentlich ...


... wie die Rosen am Elisabethfest zu uns kommen?
Natürlich kennt fast jeder die Legende, nach der die Hl. Elisabeth beim Versuch, Brot von der Wartburg zu den Armen der Stadt Eisenach zu bringen, gestellt wurde und sich bei der Durchsuchung statt der Brote Rosen in ihrem Korb fanden. Legende übrigens deshalb, weil dieses Wunder mehreren Heiligen zugeschrieben wurde, so auch der Hl. Elisabeth von Portugal und dem Hl. Nikolaus von Tolentino; es wird sich daher wohl nicht um ein historisches Ereignis im Leben Elisabeths von Thüringen handeln, sondern um eine sogenannte Wanderlegende, die nach Elisabeths Heiligsprechung mit ihr verbunden wurde. Aber es passt eben einfach sehr gut zu ihr.
Und wie kamen die Rosen in unsere Elisabethkirche? In der Elisabethpfarrei entstand vor über dreißig Jahren die Idee, in einem Gottesdienst am jährlichen Elisabethfest die Tradition der Rosensegnung zu begründen. Die Rosen werden seitdem jedes Jahr in der „Rosenvesper“ gesegnet und an die Gottesdienstteilnehmer verteilt. Diese bringen sie dann oft zu Nachbarn und Bekannten, die selbst nicht dabei waren und sich vielleicht gerade über einen Gruß mit dem Segen der Hl. Elisabeth freuen würden oder solchen Zuspruch besonders brauchen könnten.
Übrigens werden die Rosen seit langem jedes Jahr von freundlichen Stiftern gespendet und von einem Team der Gemeinde liebevoll im Altarraum der Elisabethkirche arrangiert.
Bleibt noch hinzuzufügen, dass seit einigen Jahren die Rosen von einem Kreis aus der Gemeinde auch ins Herz Jesu Altenzentrum an der Mendelssohnstraße zu allen Bewohnern, jeweils persönlich in deren Zimmer gebracht werden.
Sowohl im der Rosenveper als auch im Altenzentrum: strahlende Gesichter über dieses Wunder der Zuwendung, in dem sich Gottes Liebe in einem kleinen Zeichen ereignet. 


Pastor Ansgar Steinke

Wussten Sie eigentlich …


... dass wir jedes Jahr an Allerseelen die Angehörigen aller verstorbenen Gemeindemitglieder zu einem besonderen Gottesdienst einladen?


Etwa 120 Mitglieder unserer drei Gemeinden versterben jedes Jahr. Meistens werden sie durch einen von uns Seelsorgern auf einem Friedhof in Düsseldorf bestattet. Normalerweise gehört dazu ein kurzer Gottesdienst in einer Friedhofskapelle. Manchmal feiern wir diesen Gottesdienst auch in einer unserer Kirchen – mit dem Sarg des Verstorbenen in unserer Mitte. Das ist ein schöner Brauch, der in der Stadt selten geworden ist. So können die Angehörigen vielleicht besonders intensiv erfahren, dass wir Abschied nehmen im Glauben an die Auferstehung, der in der Kirche und von der Gemeinde dort immer wieder gefeiert wird. Manche Verstorbenen waren zu Lebzeiten selbst regelmäßig dabei.

Danach begleiten wir die Urne oder den Sarg zum Grab. Dieser letzte Abschied ist für den Prozess der Trauer sehr wichtig. Wir übergeben den toten Menschen und auch uns selbst der ewigen Liebe Gottes.


Der Trauerprozess kann unterschiedlich lange dauern. Jedenfalls durchlebt er verschiedene Phasen. Unterstützt wird dieser Prozess sicher auch von Etappen, die wir als Gemeinde mit den Angehörigen im Gottesdienst begehen: Sechswochenamt, Jahrgedächtnis.


Und an Allerseelen kommen wir zusammen und stellen das Gedenken an liebe Verstorbene einmal ganz besonders in den Mittelpunkt. Viele Angehörigen gehen an diesem Tag ganz bewusst auf den Friedhof und denken an ihre Toten. Der Gottesdienst, zu dem eine größere Anzahl von Trauernden unserer Einladung folgen, greift deren Trauer noch einmal bewusst auf. Allgemein, indem wir Trauer und Auferstehungshoffnung beim Namen nennen und mit dem Gedächtnis an die Auferstehung Christi in der Eucharistie verbinden. Und sehr persönlich, wenn wir für jeden Verstorbenen eine namentlich beschriftete Kerze entzünden und die Namen der Toten des vergangenen Jahres einzeln nennen. Die anschließenden Gespräche, die wir mit Trauerfamilien haben, zeigen, wie sehr wir alle auf gute Unterstützung angewiesen sind, wenn ein geliebter Mensch stirbt. 


Selbstverständlich sind auch alle Gemeindemitglieder zum Allerseelengottesdienst eingeladen, um Verstorbener zu gedenken, die schon länger tot sind, aber nicht vergessen. Und um die Trauer der anderen mitzutragen.


Pastor Ansgar Steinke

Wussten Sie eigentlich ...


... dass wir allen neuzugezogenen Gemeindemitgliedern (jährlich etwa 1500) nicht nur einen Brief und unsere Imagebroschüre „Miteinander“ schicken, um sie willkommen zu heißen, sondern dass wir sie auch einmal im Jahr zu einem Begrüßungstreffen in unsere drei Kirchen einladen, um persönlich mit ihnen in Kontakt zu kommen? 


Diese drei Treffen haben am 7. und 8. September gerade wieder stattgefunden. Etwa 45 Erwachsene und Kinder sind der Einladung in ihre jeweilige Pfarrkirche gefolgt. Alle drei Treffen waren – wieder – beeindruckend schön. Wir hatten sehr nette Begegnungen, es gab viele intensive und bereichernde Gespräche, die wir Seelsorger und Mitglieder der drei Gemeindeausschüsse als Gastgeber wirklich genossen haben – und unsere neuen Gemeindemitglieder, wie wir immer wieder hörten, ebenfalls.


Seit einigen Jahren läuft es so: In St. Paulus laden wir zu einer lockeren Führung und einem kurzen Segensgebet in die Pauluskirche ein. Anschließend geht es zum Brunch, bei gutem Wetter in den Pfarrgarten, in diesem Jahr in die Sakristei.  In St. Elisabeth laden wir in die Sonntagsmesse ein und begrüßen die Neuen am Ende mit allen Gottesdienstteilnehmern am Taufbecken und beim anschließenden Kirchencafé. Und in Liebfrauen gibt es eine kurze Kirchenführung mit einem Segensgebet, und anschließend stoßen die Neumitglieder der Gemeinde zum Sommercafé dazu und mischen sich bei Kaffee und Kuchen unter die dort versammelten Gemeindemitglieder. Zu jedem dieser Treffen gehört, dass alle, die unserer Einladung gefolgt sind, ein gesegnetes, modern gestaltetes Schieferkreuz für ihre Wohnung geschenkt bekommen.


Immer wieder wurde uns gesagt, dass diese Einladung und die Treffen zur Begrüßung als nicht selbstverständliche, besonders herzliche Geste empfunden werden. Und immer wieder passiert es, dass wir nach diesen Treffen einzelne „neue Gesichter“ hier und da wieder treffen: in einem Gottesdienst, in der Bücherei, auf der Straße oder beim Einkaufen im Stadtteil. Und wir kennen uns und begrüßen uns – ein Stück Heimat!


Pastor Ansgar Steinke