Brot und Rosen - St. Elisabeth

S-Bahn, Straßenbahn, jede Menge Autos – am Vinzenzplatz in Flingern – eingebaut in die Häuserfront – „mitten im Leben, den Menschen zugewandt“ – die Kirche St. Elisabeth. Große Gesichter, gestaltet von der Gruppe „Farbfieber“, blicken vom Pfarrhaus jedem entgegen, der auf die signalroten Türen des Gotteshauses zugeht.

 

Elisabethkirche zwischen den Häusern
Elisabethreliquiar (vor einigen Jahren entwendet)

 

Im Vorraum der Kirche ist in einem kleinen eigenen Raum links ein riesiges Stahltor vor der Wand angebracht. Darin befindet sich eine Öffnung in Form eines Brotes. Ursprünglich wurde hinter dieser Brotöffnung eine Reliquie – der Überlieferung nach ein Partikel aus den Gebeinen der Heiligen Elisabeth (13. Jh.) – in einem kostbaren goldenen Gefäß aufbewahrt.

Nach dem Diebstahl dieser Reliquie vor wenigen Jahren hat die Gemeinde sich entschieden, dort ein anders Erinnerungszeichen an Elisabeth von Thüringen zu platzieren: Eine Ähre und eine Rose. Sie erinnern, zusammen mit dem großen Tor und der brotförmigen Öffnung darin, an das berühmte „Rosenwunder“ der Heiligen, die von der Wartburg herab Arme der Stadt Eisenach zu Füßen der Burg mit Brot versorgte. Als sie dabei entdeckt wurde und für diese unerwünschte Mildtätigkeit zur Verantwortung gezogen werden sollte, stellte sich bei einer Kontrolle ihres Brotkorbes heraus, dass sich in dem Korb Rosen befanden. So blieb Elisabeth ungestraft und setzte ihr soziales Engagement fort.

 

Die Kirche ist nicht barrierefrei. Es müssen zwei Stufen überwunden werden.

 

 

In der Elisabethkirche: Ein ganz neues Raumerlebnis.

 

Nun hat es doch länger gedauert als geplant. Aber Ende gut, alles gut.
Abgesehen von einigen Arbeiten, die man auf den ersten Blick nicht sehen kann (sanierte Toiletten, erneuerte Küche im Untergeschoss, Erneuerung der Fensterrahmen im Kirchenschiff), erwartet den Besucher beim Betreten der Elisabethkirche ein völlig neues Raumerlebnis.
Das Taufbecken auf seinem leuchtend roten Untergrund empfängt uns im Zentrum eines großzügigen Eingangsbereichs. Es markiert so auf den ersten Blick deutlich den wichtigsten liturgischen Ort gegenüber dem Altarbereich. Die Taufe wird so ganz deutlich als das Sakrament verdeutlicht, das den Beginn und die Basis des christlichen Glaubens und Lebens markiert. Besonders bei Taufen während der Eucharistiefeier kann sich die Gemeinde um das Taufbecken versammeln und den neu getauften Menschen tatsächlich in die Gemeinschaft der Christen aufnehmen.
Weil die vier Säulen um den neuen Taufraum erstmals bis zum Boden sichtbar sind und im unteren Bereich nicht mehr durch Bankreihen verdeckt werden, entsteht ein ganz neuer Raum mit überraschend wahrnehmbarer Höhe.
Auch für Treffen der Gemeinde nach dem Gottesdienst bieten sich nun schönere Möglichkeiten.
Ein positiver Nebeneffekt: Die Bankreihen wirken nun nach vorne gerückt und laden ein, als Mitfeiernde im Gottesdienst mehr nach vorne zu kommen, also mehr Nähe zum Altar zu suchen, aber auch, als Gemeinde, die miteinander feiert, enger zusammenzurücken.
Mir macht die neue Lösung viel Freude. Ich hoffe, Ihnen auch.

 

Pastor Ansgar Steinke

 

Die Fenster

Die Kirchenfenster von der Kirche St. Elisabeth sind von der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. erfasst worden.

Hier finden Sie die Sammlung der Stiftung.

Rosenfest zum Patrozinium
Rosenfest zum Patrozinium

Die Bilder

Zu den Legenden der Heiligen Elisabeth hat der Künstler Dmitrij Schurbin einen Bilderzyklus entworfen.

Das ganze Portfolio können Sie sich hier ansehen.

Rosenwunder - Dmitrij Schurbin

Eine kleine Führung durch die Kirche St. Elisabeth